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Zeit: die neue Währung in der Pflege
Wer in der Pflege arbeitet, weiß: Am Ende eines Tages fehlt oft das, worauf es vielen eigentlich ankommt – Zeit für den Menschen. Bis 2030 werden in Europa 4 Millionen Fachkräfte im Gesundheits- und Sozialwesen fehlen. Schon jetzt ist jede vierte Fachkraft älter als 55 Jahre, während die Zahl der Pflegebedürftigen weiter steigt¹ . Für die Praxis heißt das: mehr Bürokratie, mehr Verwaltung – und noch weniger Zeit für Nähe, Zuwendung und echte Pflege.
Die Frage lautet nicht mehr, ob wir handeln müssen, sondern wie schnell wir die richtigen Hebel in Bewegung setzen. Der Schlüssel liegt darin, das Potenzial der Digitalisierung in der Pflege zu nutzen, um Prozesse zu vereinfachen und den Arbeitsalltag von Fachkräften spürbar zu entlasten.
Digitalisierung: Realität und Rückstand
Die Trendstudie 2025 von myneva zeigt, wie groß die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist. Europaweit arbeiten nur 18,6 Prozent der Fachkräfte in einem vollständig digitalen Umfeld mit mobilen Anwendungen. Fast die Hälfte bewegt sich in halbdigitalen Strukturen. In Deutschland fällt der Rückstand besonders ins Gewicht: Hier dokumentieren noch 6,1 Prozent der Befragten ausschließlich auf Papier – mehr als im europäischen Durchschnitt.
Digitale Lösungen sind längst vorhanden, werden in der Praxis jedoch nur punktuell genutzt. Umso klarer formulieren die Fachkräfte ihre Erwartungen an Werkzeuge, die sie wirklich entlasten.
Was Fachkräfte erwarten – von Apps bis KI
Während die Digitalisierung in der Pflege vielerorts noch Stückwerk bleibt, formulieren die Fachkräfte ihre Erwartungen sehr deutlich. Sie wünschen sich konkrete Werkzeuge, die Prozesse vereinfachen und sofort spürbar wirken.
Besonders im Fokus stehen:
Darüber hinaus zeigt sich eine bemerkenswerte Offenheit gegenüber neuen Technologien. Mehr als 70 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass Künstliche Intelligenz (KI) künftig einen sinnvollen Beitrag leisten kann – vor allem bei Routineaufgaben. Wichtig ist ihnen dabei jedoch, dass KI verständlich, sicher und praxisnah eingesetzt wird.
Die Botschaft ist klar: Pflegekräfte wollen keine abstrakten Visionen, sondern konkrete Lösungen, die funktionieren und ihnen im Alltag spürbar Entlastung bringen.
Unsere Mission: Pflege ihre Zeit zurückgeben
Jede Minute, die nicht in Dokumentation oder Verwaltung fließt, steht für Nähe, Zuwendung und Qualität in der Betreuung. Genau hier setzen unsere Lösungen an.
Heute sparen unsere Nutzerinnen und Nutzer im Schnitt bereits 52 Minuten pro Schicht – durch digitale Anwendungen, die Prozesse vereinfachen und Abläufe beschleunigen. Mit dem gezielten Einsatz von mobilen Anwendungen, Spracherkennung und KI soll dieser Wert künftig sogar verdoppelt werden.
Digitale Schichtplanung reduziert zudem nicht nur den organisatorischen Aufwand, sondern schafft Planbarkeit für die Beschäftigten und erhöht die Arbeitszufriedenheit.
Unser Ziel ist es dabei nicht, Pflege durch Technik zu ersetzen, sondern die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Fachkräfte das tun können, wofür sie ihren Beruf gewählt haben: Die Pflege am Menschen.
Sie möchten es genauer wissen?
Fazit: Von der Vision zur Umsetzung
Die Trendstudie macht deutlich: Digitale Lösungen sind vorhanden – und die Bereitschaft der Fachkräfte, sie einzusetzen, ist groß. Jetzt gilt es, diesen Anspruch konsequent in die Praxis zu übersetzen.
Digitalisierung in der Pflege ist kein Selbstzweck. Sie ist der Hebel, um Prozesse zu vereinfachen, Verwaltung zu verringern und den Arbeitsalltag von Fachkräften spürbar zu entlasten. Entscheidend ist dabei, dass Lösungen nicht nur eingeführt, sondern auch sinnvoll vernetzt und praxisnah gestaltet werden.
Nur so kann Digitalisierung das leisten, was Pflege am dringendsten braucht: echte Entlastung im Alltag – und mehr Raum für die eigentliche Pflege.
Lesen Sie die vollständige Trendstudie 2025 – mit Einblicken aus sieben europäischen Ländern.
Quelle:
¹ Europäische Kommission / WHO, Antwort auf parlamentarische Anfrage, 2024