Die Telematikinfrastrukturen in der Gesundheitsbranche Europas

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Telematik Infrastruktur

Im Zeitalter der Digitalisierung hat sich die Gesundheitsversorgung grundlegend verändert. Weltweit tragen Millionen von Menschen Smart Wearables und nutzen Health Tracker, um ihre körperliche Aktivität, ihr Schlafverhalten und andere Gesundheitsparameter zu überwachen. Diese Entwicklungen haben eine neue Ära der intelligenten Gesundheitsversorgung eingeläutet, in der digitale Technologien eine zentrale Rolle spielen.

Trotz des enormen Potenzials digitaler Technologien stellen sie das Gesundheitswesen vor komplexe Aufgaben. Die Integration von E-Health-Lösungen, die Gewährleistung der Datensicherheit und die Interoperabilität verschiedener Systeme erfordern eine enge Zusammenarbeit aller Akteure. In diesem Beitrag betrachten wir die Herausforderungen der Telematikinfrastrukturen in Europa und mögliche Lösungsansätze.

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Telematikinfrastruktur: Brücke in die digitale Zukunft

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Täglich nutzen wir verschiedene Gesundheitstracker und Fitness-Apps auf unseren mobilen Geräten. Wir nutzen tragbare Gesundheitsgeräte wie Kleidung mit Herzmonitor oder Kontaktlinsen, die den Blutzuckerspiegel messen. Seit Jahrzehnten setzen wir Operationsroboter ein und lassen uns von Wissensdatenbanken und Expertensystemen Vorschläge für eine optimale Gesundheitsversorgung und Pflege machen. 

Durch den Einsatz digitaler Dokumentationssysteme generieren wir einen wertvollen Datenschatz, aus dem wir unglaubliche Erkenntnisse und neues Wissen gewinnen können! Noch nie gab es im Gesundheits- und Pflegebereich so intelligente Werkzeuge und noch nie war der Datenpool so groß.

Um digitale Technologien effizient und sicher nutzen zu können, bedarf es jedoch einer nahtlosen Integration von E-Health-Lösungen. Telematik-Infrastrukturen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie bilden das unverzichtbare Rückgrat des Gesundheitswesens, indem sie die Vernetzung und den Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Akteuren ermöglichen. Dabei wird insbesondere die Vertraulichkeit sensibler Gesundheitsdaten gewahrt.


Telematiklösungen als Antwort auf komplexe Anforderungen

Telematiklösungen bieten Antworten auf die komplexen Anforderungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Sie ermöglichen eine effiziente Integration von E-Health-Lösungen, verbessern die Datensicherheit und fördern die Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen und Einrichtungen. 

Umso erstaunlicher ist es, dass digitale Anwendungen in vielen Ländern nach wie vor überwiegend Privatsache und nicht Teil einer flächendeckenden öffentlichen Gesundheitsversorgung sind. Öffentliche, staatlich finanzierte Gesundheitseinrichtungen könnten unzählige effiziente und effektive IT-Dienste nutzen und ihr Angebot erweitern, aber sie sind nicht im traditionellen Angebot verankert. 

Auch in Deutschland sind noch nicht alle Gesundheitsdienstleistende auf die digitale Zukunft eingestellt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hilft mit gesetzlichen Regelungen nach: Im Rahmen seiner Digitalisierungsstrategie im Jahr 2023 hat er das Digitalgesetz auf den Weg gebracht. Es verpflichtet alle Einrichtungen im Gesundheitswesen, bis Mitte 2025 die technischen Voraussetzungen für den Datenaustausch, die Telematik, zu schaffen.

Europaweit zeigt sich ein gemischtes Bild: Noch immer gibt es Gesundheitsdienstleistende, die keine digitale Pflegeplanung und -dokumentation nutzen. Der Gesetzgeber sieht zwar eine Dokumentationspflicht vor, die Werkzeuge dafür sind jedoch frei wählbar. So wird vielerorts noch auf Papier dokumentiert und digitale Lösungen folgen keinen Vorgaben. Warum verharren fortschrittliche europäische Länder in alten Strukturen? Warum gibt es trotz Vernetzung und Digitalisierungsoffensiven noch so viele Medienbrüche?

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Hindernisse und Chancen in der Telematiklandschaft Europas

In Europa treffen wir auf unterschiedliche Finanzierungsmodelle, die die Schaffung standardisierter IT-Plattformen erschweren. 

  • Am weitesten verbreitet sind die beiden Finanzierungsmodelle nach Bismarck und Beveridge. 
  • Im Bismarck-Modell, das z.B. in Deutschland und Österreich angewendet wird, erfolgt die Finanzierung des Gesundheitswesens über eine gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung. 
  • Nach Beveridge wird ein nationaler Gesundheitsdienst über zweckgebundene Steuern finanziert. Im Beveridge-Modell spielt der Staat eine große Rolle und kann direkten Einfluss auf das Angebot nehmen. 
  • Im Sozialversicherungssystem können nicht-staatliche Akteure die Ausgestaltung der Leistungen selbst bestimmen. 

Diese Unterschiede in Finanzierung und Regulierung erschweren die Schaffung einer einheitlichen, interoperablen IT-Plattform für die europäische Bevölkerung. Hinzu kommen die kulturelle und sprachliche Vielfalt in Europa und die damit verbundenen unterschiedlichen Bedürfnisse und Erwartungen der Menschen an digitale Gesundheitsdienste.

 

Das größte Hindernis: Interoperable Plattformen

Die Interoperabilität zwischen verschiedenen Gesundheitsinformationssystemen ist eine weitere große Herausforderung, die eine gemeinsame europäische Strategie erfordert. Um bestehende Systeme in Plattformen zu integrieren und einen nahtlosen Datenaustausch zu gewährleisten,  sind akzeptierte Standards und übergreifende Datenschutzgesetze und -normen erforderlich. Von uns unterstützte Initiativen wie das European Aging Network setzen sich für die Schaffung einheitlicher Standards und interoperabler Plattformen ein.

Eine einheitliche europäische Gesundheitsakte oder zumindest interoperable Plattformen erfordern enorme Harmonisierungs- und Kooperationsanstrengungen aller europäischen Länder, ihrer politischen Entscheidungstragenden, der Leistungserbringenden im Gesundheitswesen und der Technologieanbietenden. Bisher scheiterten die Bemühungen der Europäischen Kommission an den unterschiedlichen Fortschrittsgraden der fragmentierten europäischen IT-Landschaft, an fehlenden finanziellen Ressourcen und Investitionen sowie an bürokratischen Hürden und politischen Differenzen.

 

EU-Initiativen zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Interoperabilität von Gesundheitsdaten

Die gute Nachricht: Auf EU-Ebene gibt es Bestrebungen, die grenzüberschreitende Interoperabilität von Gesundheitsdaten zu verbessern. Verschiedene Initiativen arbeiten daran, Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Derzeit arbeitet das European Aging Network an einem Grundsatzpapier zur Schaffung der Voraussetzungen für die Digitalisierung in der Pflege, das der Europäischen Kommission vorgelegt werden soll. 

Dieses Dokument, das noch vor den Europawahlen im Juni veröffentlicht werden soll, wird von einer Arbeitsgruppe aus europäischen Gesundheitsdienstleistenden, Forschenden und myneva als IT-Lösungsanbieter unterstützt. Das Grundsatzpapier wird am Ende Empfehlungen und Handlungsanweisungen für die Umsetzung einer intelligenten Gesundheitsversorgung für die alternde Bevölkerung in Europa geben und soll Einfluss auf eine effektive Weiterentwicklung der Gesundheitstelematikinfrastruktur nehmen.

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Mit myneva ist Telematik zum Greifen nah - für eine vernetzte Gesundheitsversorgung in Europa

Telemedizin, Wearables, Telemonitoring und künstliche Intelligenz sind Schlüsselkomponenten einer intelligenten Gesundheitsversorgung. Durch den vernetzten Einsatz dieser innovativen Technologien verbessern wir die Effizienz und Personalisierung von Gesundheitsdienstleistungen und heben die Versorgung von Patientinnen und Patienten auf ein neues Niveau.

Wenn es uns gelingt, diese Herausforderungen zu meistern, können wir mit der Telematikinfrastruktur die Gesundheitsversorgung gezielt verbessern und das Ziel einer gesunden und aktiven Bevölkerung in Europa vorantreiben. Letztlich geht es darum zu verstehen, dass wir es uns nicht leisten können, nicht in interoperable Telematikinfrastrukturen zu investieren.

Kontaktieren Sie uns, um individuelle Lösungen für Ihre Einrichtung zu besprechen und eine Demonstration unserer Telematiklösungen anzufordern. Wir unterstützen Sie gerne auf Ihrem Weg zur digitalen Transformation und beantworten Ihre Fragen.

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