4 Min. Lesezeit

Medikamentenmanagement in Pflegeeinrichtungen: Effektive Prozesse für eine bessere Versorgung

Mask group (4)

myneva

Veröffentlicht: 11.04.2024

Viele Pflegebedürftige sind auf die regelmäßige Gabe von Medikamenten angewiesen. Doch bei falscher Anwendung können Tabletten, Salben, Tinkturen und Spritzen nicht wie vorgesehen wirken – und schaden. Die Folgen für die Gesundheit der Pflegebedürftigen können gravierend sein. Deshalb kommt dem Medikamentenmanagement in Pflegeeinrichtungen eine große Bedeutung zu. 

myneva fasst kritische Aspekte des Medikamentenmanagements im Pflegeprozess zusammen und zeigt, warum Sie sich diesen Herausforderungen stellen sollten. Denn sind die Prozesse rund um das Medikamentenmanagement und die elektronische Verordnung erst einmal sinnvoll etabliert, profitieren Pflegebedürftige, Pflegekräfte und Einrichtungen von vielen Vorteilen.

Medikamentenmanagement in der Pflege – teuer, aufwändig und unübersichtlich?

Die Bewohnerinnen und Bewohner eines Schweizer Pflegeheims erhalten durchschnittlich 9,3 Medikamente gleichzeitig pro Tag. Ein ähnliches Bild zeigt sich in vielen europäischen Ländern. Viele Verordnungen bedeuten für die Pflegeinstitutionen ein komplexes Medikamentenmanagement, um den Prozess der Verwaltung, Überwachung und Verabreichung der Medikamente zu regeln. Dazu gehören wichtige Aufgaben wie die richtige Dosierung, die Einhaltung der Einnahmevorschriften, die Vermeidung von Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und die rechtzeitige Nachbestellung. Der Prozess umfasst in der Regel folgende Schritte:

  1. Verschreibung: Ärztinnen und Ärzte  verordnen den Pflegebedürftigen Medikamente. 

  2. Arzneimittelbeschaffung: Die Pflegeeinrichtung beschafft die benötigten Arzneimittel entsprechend der ärztlichen Verordnung bei Apotheken oder anderen Lieferfirmen.

  3. Medikamentenausgabe: Medikamente werden nach ärztlicher Anweisung von geschultem Pflegepersonal ausgegeben und gegebenenfalls verabreicht.

  4. Dokumentation: Jede Medikamentengabe wird sorgfältig dokumentiert, einschließlich des Namens des Medikaments, der Dosierung, des Zeitpunkts der Verabreichung und aller Reaktionen oder Nebenwirkungen.

  5. Überwachung, Bewertung und Anpassung: Das Pflegepersonal überwacht die Pflegebedürftigen kontinuierlich auf mögliche Nebenwirkungen oder unerwünschte Reaktionen. Die Medikationspläne werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst, wenn neue ärztliche Empfehlungen vorliegen.

  6. Einbeziehung von Angehörigen und Pflegebedürftigen: Das Pflegepersonal informiert die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen über die verabreichten Medikamente, die korrekte  Einnahme, mögliche Nebenwirkungen und andere  wichtige Informationen. Sie werden ermutigt, Fragen zu stellen und sich aktiv am Medikamentenmanagement zu beteiligen.

Ein effizientes Medikamentenmanagement ist daher unerlässlich, 

  • um die Sicherheit der Pflegebedürftigen zu gewährleisten,
  • unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu minimieren und 
  • die Wirksamkeit der Behandlung sicherzustellen.

Dennoch tun sich viele Gesundheitseinrichtungen mit dem Medikamentenmanagement schwer. Es ist mit zahlreichen Herausforderungen verbunden, von denen die spezifische Problematik der elektronischen Verschreibung nur eine ist. 

Mangelnde Compliance bei elektronischen Rezepten 

Elektronische Rezepte, auch E-Rezepte genannt, sind digitale Rezepte, die elektronisch zwischen  Praxen, Apotheken und Privatpersonen ausgetauscht werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Papierrezepten bieten E-Rezepte eine Reihe von Vorteilen: Sie sind komfortabel , effizient und sicher. Eigentlich ist das elektronische Rezept eine vielversprechende Innovation, die das Arzneimittelmanagement revolutionieren und die Versorgung der Klientinnen und Klienten verbessern könnte. Doch es fehlt an Compliance. 

E-Rezepte verbreiten sich zwar unaufhaltsam, werden aber leider noch nicht überall akzeptiert. Die Gründe für den Widerstand sind vielfältig, wie eine Studie im Apothekenbereich zeigt. Die Akteure halten lieber an Bewährtem fest und wollen ihre gewohnten Arbeitsabläufe nicht ändern. Andere kämpfen mit den technischen Voraussetzungen oder sind schlicht nicht ausreichend im Umgang mit elektronischen Rezepten geschult.

Medikationsfehler

In einer Studie des ZQP aus dem Jahr 2020 bei ambulanten Pflegediensten gab ein Drittel der rund 500 befragten Pflegedienstleitungen an, dass es in ihrem Dienst in den letzten sechs Monaten zu Fehlern bei der Medikamentengabe gekommen ist. Das zeigt: Medikationsfehler sind keine Einzelfälle, sondern weit verbreitet. 

Die Ursache sind komplexe Medikamentenregime mit einer Vielzahl von Medikamenten, die schwer zu handhaben sind. Mangelnde Kommunikation zwischen den verschiedenen Leistungserbringern, unzureichende Schulung des Pflegepersonals, unzureichende Überwachung und Dokumentation der Medikamentengabe sowie die hohe Prävalenz altersbedingter Erkrankungen bei Pflegebedürftigen begünstigen zudem das Auftreten von Medikationsfehlern.

Aufwändige Prozesse im Medikamentenmanagement

In Pflegeeinrichtungen stellen die aufwändigen Prozesse des Medikamentenmanagements eine Hürde dar, die häufig die Effizienz und Qualität der Versorgung von Klientinnen und Klienten beeinträchtigt. Diese Prozesse gleichen einem Labyrinth aus manueller Dokumentation, komplexer Medikamentenverwaltung und aufwändiger Abstimmung mit Apotheken. Das Pflegepersonal muss sich mit einer Vielzahl von Vorschriften und Protokollen auseinandersetzen und gleichzeitig die Bedürfnisse der ihm anvertrauten Menschen im Auge behalten. Diese Anforderungen sind sehr zeit- und ressourcenintensiv und führen dazu, dass Zeit für den direkten, liebevollen Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern fehlt.

Optimierung des Medikamentenmanagements in Pflegeeinrichtungen:
Mehr Sicherheit, Effizienz und Qualität in der Pflege

Viele der genannten Herausforderungen im Medikationsmanagement lassen sich durch den Einsatz moderner Technologien wie der Software von myneva lösen. Dies bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die sich direkt auf die Versorgung der Klientinnen und Klienten auswirken. So wird zum Beispiel die Sicherheit in der Pflege deutlich erhöht: Weniger manuelle Eingriffe reduzieren das Risiko menschlicher Fehler und minimieren damit die Gefahr von Medikationsfehlern.

Darüber hinaus ermöglichen softwareoptimierte Medikationsprozesse eine effizientere Verwaltung und Überwachung von Medikamenten. Sie vereinfachen zeitintensive Aufgaben wie die manuelle Dokumentation und die Abstimmung mit Apotheken, sodass das Pflegepersonal mehr Zeit für die direkte Betreuung der Menschen hat. 

Das E-Rezept ermöglicht eine nahtlose Integration in elektronische Medikationsmanagementsysteme wie die Software von myneva. Hier kann das Pflegepersonal Medikamente elektronisch verwalten, verordnen und überwachen. Dadurch wird das Medikationsmanagement noch effizienter und fehleranfällige manuelle Prozesse werden weiter reduziert. 

Insgesamt lässt sich durch ein digital verwaltetes Medikamentenmanagement die Gesamtqualität der Pflege in Ihrer Einrichtung verbessern. Pflegebedürftige erhalten eine sicherere und effektivere medizinische Versorgung, während Pflegekräfte entlastet werden und sich auf das Wesentliche konzentrieren können.

Mit myneva zum digitalen Medikamentenmanagement

Haben Sie Fragen zu den E-Health-Lösungen von myneva? Gerne beantworten wir Ihre Fragen. Buchen Sie jetzt Ihren Beratungstermin:

Teilen Sie diesen Beitrag!

Sie möchten über alle Neuigkeiten informiert bleiben?

Dann melden Sie sich jetzt an für unseren Newsletter

Wir schicken Ihnen regelmäßig relevante Informationen über Entwicklungen, die die myneva-Welt bewegen.