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Zwischen Berufung und Belastung: Was Pflege- und Sozialberufe in der Schweiz wirklich brauchen

Pflegekräfte lieben ihren Beruf – und stehen dennoch am Limit. Die neue, von myneva initiierte Trendstudie „Pflege & Soziales 2025“ zeigt, wo der Druck am grössten ist und welche Veränderungen dringend nötig sind, um Pflege zukunftsfähig zu machen.

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myneva

Veröffentlicht: 01.12.2025

Pflege ist mehr als ein Job, sie ist Berufung!

Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der Trendstudie 2025, die Pflege- und Sozialfachkräfte aus sieben europäischen Ländern befragt hat – darunter auch 105 Stimmen aus der Schweiz.

Doch die Studie macht ebenso deutlich: Die tägliche Realität in schweizerischen Pflege- und Sozialberufen steht oft im Widerspruch zu dieser Haltung. Zwischen Zeitdruck, Personalmangel und strukturellen Engpässen geraten selbst hoch motivierte Fachkräfte an ihre Grenzen. 

Wer in der Pflege bleibt, tut das aus Überzeugung 

Auch in der Schweiz zeigt sich: Der persönliche Kontakt zu Menschen ist für viele Fachkräfte der wichtigste Grund, im Beruf zu bleiben. Werte wie Sinnhaftigkeit, Beziehung und Nähe prägen das berufliche Selbstverständnis – und sind kaum in einer anderen Branche so stark ausgeprägt.

Aber: Motivation allein reicht nicht aus, um langfristig im Beruf zu bleiben. 


Warum Pflegekräfte aussteigen wollen 

Fast die Hälfte der Befragten nennt Stress und Arbeitsbelastung als Hauptgrund für einen möglichen Ausstieg. Dicht dahinter folgt die schlechte Bezahlung – und ein Mangel an Wertschätzung.

In der Schweiz zeigt die Trendstudie zudem einen hohen Wunsch nach flexibleren Arbeitszeitmodellen sowie nach digitalen Lösungen, die den Alltag entlasten – ein Hinweis darauf, dass Arbeitsorganisation und Technik stärker zusammengedacht werden müssen.

Die Botschaft ist klar: Nicht die Haltung fehlt – sondern die Unterstützung.

 

Digitalisierung? Ja – aber nicht auf dem Rücken der Pflegekräfte 

Die Mehrheit der Befragten sieht grosses Potenzial in digitalen Tools. Besonders gefragt sind: 

  • mobile Dokumentation, 
  • flexible Schichtplanung per App, 
  • Spracherkennung zur Entlastung. 


Gleichzeitig zeigt die Studie: Europaweit arbeiten nur rund 19 % der Fachkräfte in einem vollständig digitalen, mobilen Arbeitsumfeld. Viele Einrichtungen befinden sich noch im Übergang zwischen analogen und digitalen Strukturen.

Die Schweiz gehört dabei – gemeinsam mit Schweden und den Niederlanden – zu den Ländern mit dem höchsten Anteil vollständig digitaler Arbeitsumgebungen (ca. 25 %). Gleichzeitig ist die Papierquote in der Schweiz deutlich niedriger als in vielen anderen Ländern.

Dennoch fehlen häufig Zeit für Einführung, klare Schulungen und stabile Systeme – ebenso wie eine gezielte Digitalisierungsstrategie.




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Pflege will entlastet, nicht ersetzt werden – auch durch KI 

Besonders bemerkenswert: 75,2 % der Befragten in der Schweiz sehen Künstliche Intelligenz als sinnvolle Unterstützung für Routineaufgaben.

Die Offenheit ist da – aber nur, wenn KI transparent, sicher und verständlich eingesetzt wird. Eine technologische Spielerei ohne Praxisnutzen lehnen viele ab.

 

Was jetzt zählt: echte Veränderung, keine Lippenbekenntnisse

Für eine zukunftsfähige Pflege in der Schweiz braucht es:

  • faire Bezahlung

  • weniger Bürokratie

  • mehr gesellschaftliche Anerkennung


Und: Führung, politische Rahmenbedingungen und Organisationsstrukturen müssen sich weiterentwickeln. Der grösste Innovationsbedarf liegt laut Studie nicht in der Technik, sondern in der Art, wie wir Pflege gestalten und führen – insbesondere in den Bereichen Personalentwicklung, Verwaltung und digitalen Technologien.

 

Fazit: Europa hört zu – und muss jetzt handeln 

Die Ergebnisse aus der Schweiz sind ein eindringlicher Appell: Pflege und Sozialarbeit brauchen strukturelle Verbesserungen, digitale Unterstützung und echte Wertschätzung. Nicht irgendwann – sondern jetzt. 

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